Brillengläser –
made in Germany
Vor- und Nachteile einer heimischen Produktion
Vor- und Nachteile einer heimischen Produktion
Florian Gisch, Geschäftsführer von Wetzlich, gibt im Interview „Brillengläser – made in Germany“ interessante Einblicke in die Vor- und Nachteile einer heimischen Produktion.
Viele deutsche Unternehmen verlagern ihre Produktionsstätten ins Ausland. Der Brillenglashersteller Wetzlich Optik-Präzision entschied sich im Jahr 2014 bewusst gegen diesen Trend und entwickelt und produziert seine Brillengläser seitdem wieder konsequent in Deutschland. Florian Gisch, Geschäfsführer des mittelständischen Unternehmens, bekennt sich im Interview zum Standort Deutschland und zu den Brillengläsern „Made in Germany“.
Wir glauben an den Mehrwert „Made in Germany“, der oftmals im Ausland einen höheren Stellenwert besitzt als bei uns. Die optische Industrie hat in Deutschland eine lange Historie und gilt als Traditionsbranche. Neben diesem eher emotionalen Aspekt gibt es jedoch auch viele sachliche Gründe, die für eine Produktion in Deutschland sprechen. Zu Beginn der Jahrtausendwende erlagen wir, wie viele andere Unternehmen auch, der Versuchung der Globalisierung. Allerdings führte die anteilige Auslagerung der Produktion nach Asien zu schwankenden Qualitätsstandards, einem riesigen Abstimmungsaufwand und dem Verlust von Produktionskompetenz. Dies führte zu vielen Abhängigkeiten und – was noch viel schwerwiegender
war – einer völligen Vereinheitlichung der angebotenen Produkte im Markt. Denn wer glaubt, als einziger auf die Idee gekommen zu sein, im Ausland zu produzieren, irrt sich. Das Ergebnis stellt für den Kunden aus unserer Sicht keinen Mehrwert dar. Daher haben wir im Jahr 2014 den Entschluss gefasst, die gesamte Produktion bis auf wenige Ausnahmen wieder nach Deutschland zurückzuholen. Das war eine äußerst sportliche Aufgabe, die wir allerdings nie bereut haben.
Auf den ersten Blick bietet die kostengünstigere Produktion im Ausland viele Vorteile – solange es nicht den eigenen Arbeitsplatz betrifft. Denn eine Sache ist Fakt: Arbeitskräfte sind woanders günstiger. Allerdings bringen uns billig produzierte Produkte nichts, wenn dadurch im eigenen Land keine Kaufkraft mehr vorhanden ist. Wir stellen uns deswegen der Standortherausforderung und glauben daran, dass die vielen Möglichkeiten der Automatisierung, die die Nähe zu den Maschinenherstellern bietet, mittelfristig den Kostennachteil zur Fernost-Produktion ausgleichen werden. Ein wesentlicher Aspekt ist für uns auch, alle Schritte von der Produktentwicklung bis zum fertigen Glas unter einem Dach vereinen zu können. Das erspart Reisen, Überwachungsinstanzen und sorgt zudem für einen schnellen und unkomplizierten Austausch zwischen den Abteilungen. So können wir neue Technologien schneller an den Markt und die optimale Qualität der Produkte garantieren.
Nahezu sämtliche Maschinen für die weltweite Brillenglas-Produktion werden in Deutschland gebaut und dann ans andere Ende der Welt transportiert. Anschließend kommen die Brillengläser in täglichen Lieferungen per Luftfracht wieder zurück – diesen hohen CO2-Ausstoß sparen wir ein. Vielen Menschen ist zudem gar nicht bewusst, dass für die Herstellung von Brillengläsern sehr viel Wasser benötigt wird. Es gibt sicherlich nicht viele Länder auf der Welt, in denen die Aufbereitung und Einleitung von Wasser so sorgfältig überwacht wird wie in Deutschland, so dass wir auch hier ein Maximum an Umweltfreundlichkeit garantieren können.
Bei allen Vorteilen hat der Standort Deutschland natürlich auch seine Tücken. Ein wesentlicher Nachteil sind in einer energieintensiven Branche die Energiepreise. Das verzerrt den Wettbewerb und müsste aus unserer Sicht zumindest europaweit einheitlicher geregelt werden. Eine weitere Schwierigkeit ist die Rekrutierung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Weil die Anzahl der in Deutschland fertigenden Betriebe in der Optikbrancheständig sinkt, ist es schon ein absoluter Glücksgriff, Fachkräfte mit Vorkenntnissen in diesem Bereich zu finden.
Wir werden auch in Zukunft weiter in Deutschland produzieren. Für uns als Traditionsunternehmen ist es ein höchst emotionaler Aspekt, aber auch unser Anspruch an Qualität, die Herstellung vor Ort zu haben. Wir stehen auch weiterhin zum Thema „Arbeitsplatzsicherung“. Es bringt letztendlich niemandem etwas, wenn in unseren Regalen haufenweise günstig produzierte Waren stehen, die sich aber niemand mehr leisten kann. Ich denke, wir sollten diese Entwicklung nicht unterschätzen. Eine günstige Produktion ist eben nur die eine Seite der Medaille.
Schon seit 1935 fertigen wir Brillengläser mit höchster Präzision und Innovationskraft in Deutschland an unserem Standort in Viersen am Niederrhein.
Wir sorgen nicht nur dafür, dass Sie mit unseren Produkten einfach besser und mehr sehen. Bereits seit Jahren entwickeln wir Brillengläser, die Ihre Augen optimal schützen. Dazu gehören beispielsweise unsere UV- und Infrarotschutz-Beschichtung sowie innovative Brillenglasmaterialien, die blaues Licht filtern und kontraststeigernd wirken.
Mit einem der modernsten europäischen Maschinenparks stehen wir als Brillenglashersteller in Deutschland für fortschrittliche Produkte mit höchsten Qualitätsansprüchen zu fairen Preisen.
Brillengläser von Wetzlich erhalten Sie beim Augenoptiker. Sprechen Sie ihn einfach auf unsere Gläser an oder finden Sie einen Wetzlich-Partneroptiker in unserer Optikersuche.